Momentan wünschte ich sehr, dass der Tag 30 Stunden hätte.
Ich hab so viel um die Ohren und muss gerade auch noch so viele Nähwerke für
Andere fertigstellen. Aber bald bin ich mit Allem fertig und dann gibt es auch hier
wieder reichlich vorzuzeigen.
Ich hatte Euch im vorletzten Post ja gefragt, ob ihr irgendwelche
Kritik oder Wünsche habt, es kam durchweg ein positives Feedback, das hat mich
wirklich sehr gefreut, vielen Dank Euch :)
Aber es kam auch ein Wunsch auf und zwar nach einer
Anleitung für meine Kunstharz Anhänger (siehe
Resin Tag) und den Wunsch möchte
ich Euch sehr gerne erfüllen
~ ^v^ ~ ^v^ ~ ^v^ ~ ^v^ ~ ^v^ ~ ^v^ ~
Resin Tutorial:
Ihr braucht:
- Kunstharz (ich verwende Easy Cast)
- Kronkorken, Resin Förmchen oder was auch immer ihr ausgießen wollt
- Etwas um das Volumen abzumessen
- Zwei Behälter mit warmen Wasser
- Einweg Plastikbecher, ich nehme gerne die kleinen durchsichtigen
- Einweg Löffel oder Eisstiele zum Verrühren
- Zeitungspapier
Als erstes überlegt Euch, was ihr denn ausgießen wollt. Ich
nehme meistens ja Kronkorken. Ich habe aber auch extra Förmchen für Kunstharz,
in verschiedenen Formen (Sterne, Rechteck, Oval..) die ich öfter nutze. Ihr
könnt auch Bildchen in Schmuckfassungen kleben und diese ausgießen.
Dann müsst ihr Euer Wunschmotiv in der richtigen Größe
ausdrucken. Ich habe Laserdrucke und Tintenstrahldrucke verwendet, es geht
beides problemlos. Aber ganz wichtig ist das Papier, auf dem ihr druckt. Ihr
solltet kein normales Druckerpapier nehmen, das weicht vom Kunstharz auf und
wird fleckig. Nehmt unbedingt Fotopapier.
Nachdem ihr Euer Motiv in der richtigen Größe zugeschnitten
habt, muss es im Kronkorken befestigt werden, das geht sehr gut mit
Sekundenkleber oder doppelseitigem Klebeband.
Wer mit den Mulden arbeitet, der muss in verschiedenen
Etappen arbeiten falls er etwas eingießen will. Ich habe vor ein paar Tagen
schon die erste Schicht mit Kunstharz ausgegossen und durchhärten lassen. Jetzt
kann ich etwas eingießen und die nächste Schicht gießen.
Dann kommen wir zum Kunstharz.
Ich verwende, wie oben geschrieben, Easy Cast. Ich hab es
aus den USA von ebay.com. Inzwischen bekommt man es aber wohl schon in
Deutschland online in Bastelshops. Kunstharz besteht immer aus zwei Komponenten,
dem Harz und dem Härter, die in einem bestimmten Verhältnis gemischt werden
müssen. Bei Easy Cast ist das schöne, dass es einfach im Verhältnis 1:1
gemischt wird. Achtet also bei der Auswahl Eures Harzes unbedingt darauf. Mit
anderen Kunstharzen habe ich bisher keine Erfahrung gemacht, ich kann dazu also
nicht viel schreiben.
Deckt Eure Arbeitsfläche unbedingt mir Zeitungspapier ab, damit
Sie nicht vom Harz verschandelt wird.
Laut Anleitung sollte man die Komponenten am besten vor dem
Verarbeiten anwärmen, das manche ich immer in den Metalltöpfen von Ikea (wenn
ich es mache *hust*)
Dann müsst ihr beides genau Abmessen, ich nehme dafür
Messzylinder aus Glas, es gibt aber auch Plastikbecher mit Volumenangabe. Beide
Substanzen werden dann in einem Einweg Plastikbecher zusammengegossen und zwei
Minuten lange durchgerührt. Wundert Euch nicht, zwischenzeitig wird das Harz
trübe und hat Schlieren, aber nach den zwei Minuten ist es wieder klar. Es
werden auch einige Luftblasen entstehen, egal wie vorsichtig ihr rührt, auch
das ist normal.
Wichtig ist nur, dass das Verhältnis genau eingehalten wird. Wenn ihr mehr Härter oder mehr harz nehmt, dann wird das Harz nicht richtig fest, es bleibt dann für immer klebrig.
Laut Easy Cast Anleitung soll man das nochmal umkippen in
einen neuen Becher. Ich mach das aber selten.
Wenn ihr fertig gerührt habt, dann könnt ihr auch schon Eure
Kronkorken oder Förmchen füllen. Vorsichtig! Nicht überfüllen, sonst gibt es
eine Sauerei ;)
Es werden dabei vermutlich sehr viele Luftblasen
entstehen aber das ist kein Problem, da
gibt es einen einfachen Trick und zwar kann man mit einem Strohhalm die Luftblasen
einfach rauspusten. Das solltet ihr aber nicht sofort machen. Lasst das Harz
ruhig erst etwas stehen, dann setzten sich alle Bläschen an der Oberfläche ab.
Das Kunstharz ist die ersten Stunden noch sehr flüssig, ihr
müsst also keine Panik haben, ihr habt genug Zeit alle Luftblasen zu entfernen
und ggf. die Deko zu korrigieren.
Wenn ihr fertig seid, dann deckt Eure Werke unbedingt ab,
damit das Harz nicht einstaubt. Ich
empfehle Euch außerdem, in den ersten 1,2 Stunden immer mal wieder Eure Sachen
zu kontrollieren, ob sich nicht doch wieder ein Luftbläschen gebildet hat.
Dann heißt es warten. Easy Cast braucht etwa 24 bis 48
Stunden um vollständig durchzuhärten.
Ein kleiner Hinweis noch: Bei dünnen Schichten Harz ist das wirklich kein Problem die Luftblasen weg zu bekommen aber bei dickeren Schichten ist es fast nicht möglich alle weg zu bekommen. Da sind dann einfach ganz winzige drin. Das ist leider auch bei Harzen aus dem Modelbau Bereich so, daher arbeiten manche Modelbauer auch mit einem Vakuum. Das habe ich leider nicht.
Aber dann sind Sie fertig und könnten so ausschauen: